Vertreter der Slawischen Minderheiten in Europa treffen sich in Mlynky/Pilisszentkereszt beim XXI. FUEN Seminar der Slawischen Minderheiten

17.10.2018

Das jährliche FUEN Seminar der Arbeitsgruppe Slawischer Minderheiten findet vom 18.-21. Oktober 2018 in Mlynky / Pilisszentkereszt, Ungarn, statt und wird von der FUEN in Zusammenarbeit mit ihrer Mitgliedsorganisation Celoštátna slovenská samošpráva v Maďarsku (CSSM) organisiert.

Die slowakische Minderheit in Ungarn ist zum zweiten Mal nach 2009 Gastgeber des Seminars der Slawischen Minderheiten. Im Fokus des Seminars steht die Verwendung von Minderheitensprachen in der Öffentlichkeit sowie sprachfördernde Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der momentanen Situation führen können. "Wir wollen mehr über das System der Minderheitenselbstverwaltungen erfahren und uns ansehen, wie die slowakische Minderheit in Ungarn dieses umsetzt. Es könnte für viele andere slawische Minderheiten in Europa attraktiv sein", sagt Bernhard Ziesch, Vizepräsident der FUEN.

Mehr als dreißig Teilnehmer aus zehn Ländern werden sich miteinander austauschen und gemeinsame Lösungen diskutieren, die zu einer Verbesserung der Situationen vor Ort und zur stärkeren Zusammenarbeit auf europäischer Ebene beitragen sollen. Offiziell eröffnet wird das Seminar von Paulik Antal, Sprecher der slowakischen Minderheit im ungarischen Parlament. Bei der Veranstaltung im ungarischen Parlament werden auch Loránt Vincze, FUEN Präsident, Miklós Soltész, ungarischer Staatssekretär, Erzsébet Hollerné Racskó, CSSM Präsidentin und Imre Ritter, parlamentarischer Sprecher der Minderheiten in Ungarn, anwesend sein, sowie weitere SprecherInnen der Minderheiten in Ungarn. Dies ist eine gute Gelegenheit für die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Slawischer Minderheiten, sich über Erfahrungen und Meinungen mit den Interessensvertretern auf höchster politischer Ebene auszutauschen und gemeinsam zu diskutieren. Des Weiteren sind Besuche in der slowakischen Schule und den slowakischen Institutionen in Budapest und Umgebung geplant, wo das Selbstverwaltungssystem in der Praxis präsentiert wird. Die Arbeitsgemeinschaft Slawischer Minderheiten wird auch ihre regelmäßige Tagung abhalten, bei der Ideen für zukünftige Treffen und Projekte der Arbeitsgemeinschaft geplant werden.

Hintergrundinformationen: Die Vorfahren der Slowaken, die auf dem heutigen ungarischen Territorium leben, kamen in den während der türkischen Herrschaft zerstörten und entvölkerten Gebieten in mehreren Wellen seit dem späten 17. Jahrhundert aus den überbevölkerten Landkreisen Oberungarns an.

Die parlamentarische Verabschiedung des Gesetzes über die Rechte der nationalen und ethnischen Minderheiten im Jahr 1993 eröffnete ein neues Kapitel im Leben der Minderheiten in Ungarn, einschließlich der slowakischen Minderheit. Die wichtigsten Änderungen waren die Schaffung des Systems der Minderheitenselbstverwaltungen, die grundlegend neuen Rechtsansprüche dieser lokalen, nationalen und - schließlich - Kreisverwaltungen und ihrer stetig wachsenden professionellen Tätigkeit sowie nicht zuletzt die garantierte - wenn auch begrenzte - Budgethilfe, die sie erhalten. In diesem verbesserten Umfeld trug die Zusammenarbeit der slowakischen Selbstverwaltungen und NGOs dazu bei, die slowakische Gemeinschaft wiederzubeleben, so dass die Zahl der Personen, die sich bei der Volkszählung 2011 als Slowaken bezeichneten, mit 17.692 einen Anstieg von fast 70 Prozent verzeichnete.

Dank der rechtlichen und finanziellen Garantien, die in Ungarn gewährt werden, betreibt die Slowakische Selbstverwaltung derzeit insgesamt 10 Einrichtungen, darunter ein eigenes Büro, eine Gesellschaft und eine gemeinnützige Stiftung. Die Slowakei unterstützt die Selbstverwaltung mit diplomatischer, technischer und finanzieller Unterstützung. Sie arbeitet eng mit den in Rumänien und in der Vojvodina lebenden Slowaken, mit dem Weltverband der Slowaken, die außerhalb der Slowakei leben, und mit der Föderalistischen Union der Europäischen Nationalitäten zusammen, um den Nachfahren slowakischer Siedler zu helfen, ihre Kultur in Ungarn zu erhalten, zu bereichern und weiterzugeben.

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