Besuch aus dem Ministerium im Servicebüro für sorbische Sprache

19.01.2022

Pressemitteilung der Domowina von 19.01.2022

Mittwoch, 19.1., hat Dr. Jens Baumann, im Sächsischen Staatsministerium des Innern für das sorbische Kommunalprogramm für die Förderung der Zweisprachigkeit zuständig, das Servicebüro für die sorbische Sprache in kommunalen Angelegenheiten besucht, das aus diesem Programm finanziert wird. Das Büro in Trägerschaft der Domowina ist im Hoyerswerdaer Haus des sorbischen Dachverbandes angesiedelt. An dem Gespräch haben sich auch die Mitarbeiter des Büros Franciska Grajcarekec/Franziska Grajcarek und Jan Kral/Johannes Krahl, die neue Domowina-Geschäftsführerin Judit Šołćina/Scholze und die Domowina-Regionalsprecherin Sonja Hrjehorjowa/Rehor beteiligt.

Baumann, Beauftragter des Freistaates Sachsen für Vertriebene und Spätaussiedler, kümmert sich auch um Belange des sorbischen Volkes. Im Gespräch brachte er zum Ausdruck, dass es nicht nur um die Verankerung von Rechten, sondern um die Verwirklichung sprachlicher und kultureller Gleichberechtigung der nationalen Minderheit auf kommunaler Ebene gehe. Deshalb sei es wichtig, dass die Mittel des Programms in diesem Sinne auch ausgeschöpft werden. Das sei auch im Sinne der gesamten Region, zeige doch die vergleichsweise geringe Abwanderung aus sorbischen Dörfern, dass die Sorben besonders fest mit ihrer Heimat verbunden sind. Das sorbische Volk trage zu allen Bereichen der gesamten Gesellschaft bei, von der Kultur bis zum Sport.

 

Natürlich sei die weitere Förderung des Servicebüros für den kommenden Doppelhaushalt des Freistaates Sachsen beantragt, denn es sei wichtig, die finanzielle Grundlage dieser Einrichtung langfristig zu gewährleisten. Für das sorbische Kommunalprogramm stehen derzeit jährlich 300.000 Euro zur Verfügung, darunter 5.000 Euro Pauschale für jede Gemeinde im sorbischen Siedlungsgebiet Sachsens und die Finanzierung des Personals des Servicebüros. Über den Landeshaushalt entscheidet der sächsische Landtag.

Domowina-Geschäftsführerin Judit Šołćina/Scholze hob die Rolle der Sorben als Alleinstellungsmerkmal der Lausitz im Prozess des Strukturwandels hervor. Gerade in der Zeit des Strukturwandels wollten viele Sorbinnen und Sorben außerhalb der Lausitz in ihre Heimat zurückkehren. Ob das gelinge, sei aber von existierenden Arbeitsplätzen abhängig. Šołćina/Scholze selbst ist nach langjähriger Tätigkeit in Berlin mit ihrer Familie in die Lausitz zurückgekehrt.

Bild: Jan Kral/Johannes Krahl (Servicebüro für die sorbische Sprache in kommunalen Angelegenheiten), Dr. Jens Baumann (Sächsisches Staatsministerium des Innern), Franciska Grajcarekec/Franziska Grajcarek (Servicebüro), Sonja Hrjehorjowa/Rehor (Regionalsprecherin der Domowina für das Territorium des Regionalverbandes Hoyerswerda), Judit Šołćina/Scholze (Domowina-Geschäftsführerin). Foto: Domowina.