Der Beratende Ausschuss zum Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten besuchte die kroatische Minderheit in Molise

19.11.2021

Am 17. November 2021 besuchte eine Delegation des Beratenden Ausschusses zum Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten die kroatische Minderheit von Molise zum 5. Beobachtungsbesuch in Italien.
Der Beratende Ausschuss des Rahmenübereinkommens besucht alle fünf Jahre jeden Mitgliedstaat, um zu bewerten, wie er das Rahmenübereinkommen schützt und umsetzt. Italien ratifizierte das Rahmenübereinkommen 1997 und der letzte Besuch in Italien fand 2015 statt.
Vom 15. bis 19. November 2021 traf sich die Delegation in Turin, Neapel, Montemitro und Rom mit Vertretern der Regierung, der Zivilgesellschaft und Vertretern nationaler Minderheiten, um die Umsetzung des Rahmenübereinkommens zu diskutieren.
Die Delegation des Beratenden Ausschusses traf in Montemitro mit VertreterInnen der lokalen und regionalen Regierung und VertreterInnenn der Molise-kroatischen Minderheit zusammen und tauschte Meinungen darüber aus, wie die Molise-Kroaten ihr kulturelles Erbe und ihre kroatische Sprache bewahren. Neben dem Gastgeber, der Stiftung „Agostina Piccoli“, nahmen an dem Treffen die Bürgermeister der kroatischen Städte Molise, Sergio Sammartino, Francesco Trolio, Fausto Bellucci und Paolo Cirulli, die Schuldirektorin Tamara Isler, der Präsident der Provinz Campobasso Francesco Roberti und der Stadtrat teil für Kultur in der Region Molise Vincenzo Cotugno. Der Austausch war lebhaft und intensiv. Die Delegation hörte den VertreterInnenn der Molise-Kroaten zu, hatte sehr konkrete und gezielte Fragen und sammelte Informationen über das Erlernen der kroatischen Sprache in Molise in Schule und Universität, laufende Projekte, Projektförderung, wissenschaftliche Forschung zur kroatischen Sprache und Kultur von Molise, Bevölkerungsfragen, lokale Wirtschaft Herausforderungen und infrastrukturelle Herausforderungen.
Nach diesem Besuch erstellt der Beratende Ausschuss die 5. Stellungnahme zur Umsetzung des Rahmenübereinkommens in Italien, zu der die Behörden aufgefordert werden, Stellung zu nehmen. Die Stellungnahme wird voraussichtlich 2022 angenommen und veröffentlicht, und der Überwachungszyklus wird abgeschlossen, wenn das Ministerkomitee des Europarats eine Entschließung zur Umsetzung des Rahmenübereinkommens durch Italien annimmt.

Text: Francesca Sammartino, Stiftung Agostina Piccoli

Fotos: Stiftung Agostina Piccoli